»Gen-5« – Fünf generische Superhelden im öffentlichen Auftrag

»Vier von fünf Helden sollt ihr sein!« – Mein neuestes Superhelden-Team kämpft im öffentlichen Auftrag

Für die Freunde von der Open Knowledge Foundation Deutschland [1] durfte ich in den letzten Wochen an einem Projekt mitwirken, das ganz überraschend auch mein Faible für Superhelden-Neuinterpretationen angesprochen hat. Hier oben im Bild also die  »Gen-5« – bestehend aus PLATINUM, LIQUID [METAL], CARBON und COBALT (nicht im Bild: TITAN).

Für eine Informationskampagne der Technologiestiftung Berlin [2] in Kooperation mit der o. g. OKF und der Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz [3] suchten wir nach Wegen auf spielerische Weise Menschen bewusst zu machen, dass ihre Internet-Nutzungsgewohnheiten – vor allem mobil via Smartphone – gewisse Datenspuren hinterlässt. Dazu wählten wir das sich aus Printzeiten ins Internet-Zeitalter gerettete Format des Persönlichkeitstests à la »Welcher Beatle wärst du gewesen?« und fragten »Was ist deine geheime Identität im Netz?« [4]

Schon vorher war klar, dass wir für unseren Test ganz grob fünf unterschiedliche Internet-Nutzertypen ausmachen würden, die das gesamte Spektrum zwischen Paranoia und und Post-Privacy abdecken würden. Da fiel die Aufteilung auf fünf Superhelden-Charaktere nicht so schwer:

LIQUID – Nutzt das Netz wie niemand sonst – überall und nirgends zu fassen. LIQUIDS Datenspuren sind der Glitter in den sozialen Netzwerken, die ohne sie sonst sinnlos blieben.
COBALT – Tollt nach Lust und Laune durch die Netze. Das Internet hat zuviel zu bieten, um sich heute schon Sorgen um Morgen zu machen.
PLATINUM – Wahrt die perfekte Balance zwischen Chancen und Risiken im Internet. Das Vorbild für alle Helden im Netz.
TITAN – Bestens gerüstet für alle perfiden Attacken von Phishern, Neppern und Identitätsdieben. Doch so manche Gelegenheit auf neue Kontakte und Möglichkeiten wird zu gründlich abgewehrt.
CARBON – Ist für Google & Co. ein schwarzes Loch. Surft wie ein Tarnkappenjäger datenschattenlos durch die Netze – und erkennt sich manchmal selber nicht.
Mit der Superhelden-Metapher konnten wir einerseits eine klar balancierte Empfehlung aussprechen, ohne alle anderen Nutzungsarten zu diskreditieren. Denn in einem Superhelden-Team zählt die Diversität – und alle sind super!
Der kubistisch abstrahierte Illustrationsstil ist mir in jüngster Zeit in vielen Darstellungen rund ums Netz und die digitale Sphäre aufgefallen – z. B. in der Kampagne von Torben, Lucie und die gelbe Gefahr für WIRED Deutschland [5]. Diese »3D-Polygon-Optik« scheint für eine Mainstream-Publikum jetzt die Form von Computerisierung anzuzeigen, für die bis vor einiger Zeit noch die Grob-Pixel-Darstellungen aus Space Invaders herhalten mussten.
Darüberhinaus sind mir viele Umsetzungs-Beispiele auch aus dem Superhelden-Genre auf Pinterest zugeweht [6], so dass ich sehr froh war war, diesen für mich völlig ungewohnten Zeichenstil einmal selbst anwenden zu können. Trotz des hohen Abstraktionsgrads gelingen die Superhelden-typischen Überzeichnungen überraschend einfach. Ich könnet mir sogar vorstellen, das Experiment einer ganzen Geschichte in diesem Stil zu wagen.
Wie die Superhelden u. a. live im Stadtraum der Berliner City-West zum Tragen kommen, der kann in diesem TV-Beitrag des RBB [7] zum Launch der Kampagne einige kurze Eindrücke gewinnen. Ansonsten ist der den Persönlichkeitstest erweiternde »Stadt-Parcours« von »Was ist deine geheime Identität im Netz?« noch bis Donnerstag, den 18. Dezember live zu erfahren. [8]
[1] Open Knowledge Foundation Deutschland
[2] Technologiestiftung Berlin
[3] Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz
[4] SMARTE BÜRGER – Online-Quiz
[5] Horizont: Launch-Kampagne: WIRED lädt Roboter zur Zwischenmiete
[6] Pinterst: Beispiel für kubistische Superhelden-Illus
[7] RBB Abendschau: Wie gläsern sind Smartphone-Benutzer?
[8] SMARTE BÜRGER – Stadt-Parcours

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