Überraschungsgast beim AustriaCon
Vom 30. September bis 2. Oktober 2016 fand in Wien der AustriaCon 2016 [1] zum 20-jährigen Bestehen des Wiener PERRY RHODAN-Stammtischs statt. Ich hatte dort eine gute Zeit, auch weil mir ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen ist: Zum vom veranstaltenden Con-Mastermind Roman Schleifer auch moderierten Programmpunkt des Risszeichner-Panels mit unserer neuen Koordinatorin und PR-Autorin Verena Themsen, den Kollegen Holger Logemann und Michel Van gesellte sich ein besonderer Überraschungsgast – nämlich Joachim Luetke [2].
Seine einzige veröffentlichte Arbeit ist die stilbildende Saturnraumschiff der Choolks gewesen, die ich schon gerne mal im Überschwang als »schönste Risszeichnung aller Zeiten« bezeichnet habe [3]. Als ich dies geschrieben habe, suchte ich im Vorfeld des PERRY RHODAN WeltCons 2011 nach den großen Verschollenen unter den Risszeichnern. Jürgen Rudig hatte ich in diesem Zusammenhang ja mit avancierten Suchtechniken gefunden und zum Con lotsen können, bei Joachim Luetke gelang dies vor fünf Jahren nicht. So wagte ich anläßlich des diesjährigen Austria Cons einen neuen Anlauf, da ich durch den damaligen Kontakt wusste, dass er in Wien bzw. Umgebung lebt. Zu meiner freudigen Überraschung sagt er diesmal auch zu – und es war eine wunderbare Bereicherung!
Und dies nicht nur durch die persönliche Begegnung und das Gespräch, sondern auch durch das exklusive Mitbringsel, das Joachim Luetke für uns und die Fans mitgebracht hatte: Seine damalige ›Bewerbungsarbeit‹ – eine Risszeichnung der (niemals in der Handlung aufgetauchten) MARCO POLO II, die folgerichtig auch niemals veröffentlicht wurde. Herzlichen Dank für das Privileg, diese bisher unbekannte Arbeit zu PERRY RHODAN hier zeigen zu dürfen.
Durch den HiRes-Scan [4] kann man alle Details genau betrachten. Die disziplinierte Akkuratesse und Sauberkeit der Linienführung begeistern mich. Beim Aggregate-Design und Stil führt Joachim Luetke den Stil von Ingolf Thalers MARCO POLO konsequent fort. Bei Zelle und Aufriss sehe ich schon das Saturnraumer-Stilmerkmal, bei der Zelle auf alle Ornamente zu verzichten – denn dafür gibt es ja die Beizeichnung! Damit liegt der Kontrast um so stärker auf den detaillierten Aggregate- und Technik-Clustern. Es ist bloß die unzureichende perspektivische Konstruktion, die diese RZ noch ein wenig in der Librationszone zwischen Amateur- und Profiarbeit schwanken ließ.
Schade, dass Joachim Luetke dieses Hobby neben seiner beruflichen Tätigkeit als Gestalter nicht weiterführen konnte.
[1] Website zum Austria Con 2016 in Wien
[2] Joachim Luetke auf Facebook
[3] PHUTUAMA: »Die schönste Risszeichnung aller Zeiten? Joachim Luetkes Saturnraumschiff der Choolks«
[4] HiRes-Scan von Joachim Luetkes MARCO POLO II
November 17th, 2016 at 10:17
Eine feine Zeichnung, ein ganz eigener Stil. Wunderschön. Dankeschön an Dich, Gregor, dass Du Joachim Luetke “gefunden” hast, und unbekannter Weis herzliche Grüße an ihn.